Erst am Donnerstag (16. März) wird Julian Nagelsmann seinen Kader für die Europameisterschaft 2024 im eigenen Land verkünden. Schon am Sonntagabend sickerte aber der erste Name durch: Nico Schlotterbeck wird beim Turnier im Aufgebot stehen. Das berichtete die "Tagesschau" zur besten Sendezeit und berief sich dabei auf "DFB-Kreise".
Der Innenverteidiger war in Nagelsmanns achtmonatiger Amtszeit bislang völlig außen vor. Zuvor hatte der 24-Jährige elf Länderspiele absolviert - letztmals beim 1:4 gegen Japan im September 2023. Der Bundestrainer hatte die Nicht-Berücksichtigung mit Schlotterbecks Entscheidungsfindung in gefährlichen Situationen begründet.
In den vergangenen Wochen glänzte der 1,91-Meter-Mann allerdings an der Seite von Mats Hummels auch in den wichtigen Spielen, wie dem Champions-League-Halbfinale für den BVB, und spielte sich so auch auf Nagelsmanns Zettel für den 26er Kader der Europameisterschaft. Zuletzt hatte sich unter anderem sein Innenverteidiger-Kollege Hummels für Schlotterbeck stark gemacht. Via Instagram schrieb er: "Es ist verrückt, wie deutlich zu wenig Wertschätzung dieser Junge immer noch bekommt."
In Dortmund ist Schlotterbeck in dieser Spielzeit absolut gesetzt. In 46 von möglichen 48 Partien stand der Verteidiger auf dem Rasen und steuerte offensiv zwei Tore und zwei Vorlagen bei.
Schlotterbeck stößt später zum EM-Kader
In der deutschen Abwehrreihe bekommt Schlotterbeck höchstwahrscheinlich Konkurrenz von Antonio Rüdiger (Real Madrid) und Jonathan Tah (Bayer 04 Leverkusen). Auch sein Teamkollege Hummels, Stuttgarts Waldemar Anton oder der Ex-Schalker Malick Thiaw dürfen sich durchaus Hoffnungen auf eine Nominierung machen.
Klar ist jedenfalls bereits, dass Schlotterbeck - ebenso wie Antonio Rüdiger, Toni Kroos und weitere BVB-Profis im Falle einer Nominierung - das Trainingslager vor der EM im thüringischen Blankenhain verpassen wird. Dort macht sich die Nationalelf vom 26. bis 31. Mai fit für die EM, Dortmund und Real treffen jedoch erst am 1. Juni im Champions-League-Finale in London aufeinander. Auch das Testspiel gegen die Ukraine am 3. Juni dürfte zu früh kommen. Spätestens bei der Generalprobe gegen Griechenland (7. Juni) sollten dann aber alle an Bord sein.